Über mich

Es ist die Aufgabe eines Balladiers, irritierte Menschen aufzubauen und selbstzufriedene Menschen zu irritieren.

Autodidaktischer Gitarrist und Sänger

Selbstlernende werden als Autodidakten bezeichnet. Sie lernen aufgrund ihrer Neugier, ihres Wunsches und ihrer Liebe zum Lernen.
Nun, hier bin ich also... ein autodidaktischer Gitarrist und Sänger, ein Balladier, der sich danach sehnt, für Sie zu spielen.

Der autodidaktische Gitarrist und Sänger

Die Lieder, die ich spiele, sind nicht das, was ich bin, sie spiegeln wider, wer ich bin. Gefühlsmäßig. Musik ist die einzige wirkliche Magie, der ich in meinem Leben begegnet bin. Sie hält mich bei Verstand, wenn ich von Wahnsinn umgeben bin. Wenn ich glücklich bin, genieße ich die Musik. Wenn ich traurig bin, verstehe ich die Texte. So war es auch schlichtweg unvermeidlich, früher oder später auf die irische Musik zu stoßen.

Mein musikalischer Werdegang

Meine erste Gitarre - eine Nylonsaitengitarre - war das Geschenk eines lieben Onkels. Jahrelang konnte ich wenig damit anfangen und ließ sie zwischen einem Schrank und der Wand verstauben. Eines Tages jedoch, ich war schon ein "später Teenager", nahm ich sie aus Neugier (oder aus Langeweile?) in die Hand...

Von da an übte ich jahrelang, mit Begeisterung, wie ich mich erinnere, trieb meine Eltern und meine Schwester (und wohl auch einige Nachbarn, die ungenannt bleiben sollen) in den Wahnsinn, bis ich im Alter von etwa 17 Jahren - unvermeidlich, klar - einer ersten Band beitrat. Wir machten eine Menge Lärm, den wir für Musik hielten... Punk, Psychedelic, Rock, wie wir glaubten. Aber wir taten es mit Leidenschaft und Emotionen, und das ist alles, was zählt.
Fast 2 Jahre lang war ich dann Mitglied einer süddeutschen Unterhaltungsmusik-Band namens "Pharao" (ich erinnere mich aber nicht gern daran). Irgendwie gefiel denen meine damalig hohe und klare Stimme, also zerrten sie mich aus den Hinterzimmern dunkler, schmieriger, schlecht belüfteter Jugendhäuser heraus und stellten mich auf gut beleuchtete Bühnen mit einem Publikum von mehr als 5 bis 10 bekifften und/oder alkoholisierten Jugendlichen.

Ein Job, verbunden mit weltweiten Reisen für etwa 9 Monate pro Jahr, hinderte mich daran, die Treppe zum Himmel zu erklimmen. Stattdessen nahm ich den Highway zur Hölle und versuchte, mit seriöser Arbeit Geld zu verdienen. Etwa 13, 14 Jahre lang spielte die Musik nur noch die zweite Geige.

Dann, eines Tages, als ich mal im Heimaturlaub war, machte mich ein enger und lieber Freund, inzwischen längst verstorben, mit dem ersten irischen Lied bekannt, das ich je bewusst gehört hatte... "Down by the Sally Gardens" (irisch: Gort na Saileán), der Text ein Gedicht von William Butler Yeats, veröffentlicht in "The Wanderings of Oisin and Other Poems", 1889, gesungen und gespielt von Paddie Bell & Tom Smith.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, was genau passiert ist und warum und wie... aber mit jedem weiteren irischen Lied, das ich von seinen Schallplatten hörte, verlor ich ein klitzekleines Stück meines Herzens an die irische Musik. An ein Musikgenre, zu dem ich nie eine emotionale Bindung hatte. Zu einem Land, das ich nie gesehen hatte. An Menschen, die ich nie getroffen hatte. Ich wusste einfach, nein... ich fühlte (!), dass ich ohne sie nicht weiterleben konnte und wollte. Also übte ich...

Es erwies sich als Herausforderung, meine neue Liebe auszuleben. In einer Gegend, in der Deutsch die Muttersprache ist, in der die Humtata-Musik der Blechbläser bzw. der deutsche Schlager, die Musik gewordene Bratwurst, der kleinste gemeinsame musikalische Nenner ist und in der es extrem schwer ist, eine Auftrittsmöglichkeit zu bekommen, wenn man außerhalb des anerkannten musikalischen Mainstreams steht, blicke ich auf nur wenige, aber allesamt wunderbare und gutgelaunte Auftritte in Irish Pubs in der näheren und manchmal auch weiteren Umgebung zurück.

Nachdem ich mich lange genug in der Belanglosigkeit von Kneipen herumgetrieben und vor Leuten gespielt hatte, die Herzblut und bedingungslosen Einsatz für lau als Selbstverständlichkeit betrachten, veranlasste mich eine persönliche, sehr emotionale und tief berührende Ausnahmesituation dazu, die Apokalyse zu starten: Ich gab die Musik "für immer" auf und verkaufte alles, was ich besaß und liebte. Alles! Darunter auch eine 12-saitige Ovation 12-String 1758-4 Elite, die für den Rest meines irdischen Lebens einfach unersetzlich bleiben wird. Das Herz mag aufgehört haben zu bluten, die Narbe ist geblieben...

Ovation Adamas 12-string

Es folgte eine Pause... für etwa 15 Jahre. Andere Interessen und ein neuer Job in einem anderen Land übernahmen das Zepter.

Dann wurde ein Besuch des Westens Irlands im Jahr 2015 zu einem weiteren Meilenstein in meinem Leben. Ein Barmusiker in Fitzpatrick's Bar in Doolin, Co. Clare, war der Auslöser, mir gleich nach der Reise wieder eine Gitarre zu kaufen und wieder anzufangen, irische Lieder zu spielen. Und so wurde aus mir erneut ein cantaire bailéad, ein Baladier.

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