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The Fatigue Empire - Das ermattete Imperium...

Was habe ich getan?

Liebe Cosima von Bonin, genau das habe ich mich auch gefragt, als ich im August 2010, in Erwartung moderner, meinetwegen auch gern provokativ-polarisierender Kunst im Kunsthaus Bregenz deine Ausstellung The Fatigue Empire - Das ermattete Imperium besuchte.
 

Menschen, die - wie ich - nicht eilfertig vorgeben, Kunst zu lieben und theatralisch-andächtig in einer modernen Galerie einen Schrotthaufen oder einen gerahmten Fettfleck mustern, um dabei plakativ über die Dissonanz im Phlegma oder die Stellung des Menschen im Universum zu philosophieren, werden bei leisester Kritik am Zurschaugestellten so rasch wie voraussehbar als Kunstbanausen diskreditiert, denen es einfach am intellektuellen Zugang zu der geistigen Größe des Schöpfers solcher Werke fehlt.
 

Dieses Risiko gehe ich ein. Ich behaupte frank und frei, dass das, was das Kunsthaus Bregenz hier unter dem zweifellos weit dehnbaren Begriff der Kunst präsentierte, meines Erachtens unseriös war. Der Besucher fragt sich, welche - oder ob - Referenzen erforderlich sind, um mit einer Ausstellung in das Kunsthaus einer Landeshauptstadt zu gelangen.
 

Nichts gegen Mainstream-Verweigerung, auch nicht gegen Unverständlichkeit als Stilmittel der Differenzierung in Kunst, Musik und Schriftstellerei. Aber wenn ich meinen Keller ausräume, bin ich wenigstens anständig genug, den überflüssigen Krempel zur Sperrmüll-Annahmestelle zu fahren.
 

Wenn Kunst tatsächlich als Ausdruck seelischer Empfindungen, als Mittel nonverbaler Kommunikation, als übertragendes Medium emotionaler Botschaften gilt, präsentiert sich hier eine seelisch bedauernswert gestörte Frau. Welches Leid mag ihr wohl widerfahren sein?
 

Sollte die Kunst nicht ein Ort der Hoffnung sein? Anstatt des Zweifels? Und der Ratlosigkeit?
 

Nun, solange die öffentliche Hand, also der Steuerzahler, solche hanebüchenen Eskapaden, solchen Schrott(!) subventioniert und er — der Steuerzahler — dafür beim Besuch dieses Schwachsinns noch ein weiteres Mal brav dafür die Kasse füllt, so lange wird den Verantwortlichen des Kunsthauses Bregenz wohl auch kein Paradigmenwechsel abzuringen sein.
 

Encore...
 

Übrigens: Die hier gezeigten Ausstellungsstücke zeigen einige "eyecatcher" der Ausstellung. Der Rest war sogar mir zu hanebüchen für ein Foto.

Canon EOS 5D Mk II, EF 24-70 mm f 2.8 @ 43 mm, ISO 400, f 1:4, 1/30 s.

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